Eine Reise der Kontraste

Gegensätzlicher können Eindrücke und Erfahrungen kaum sein: Auf der einen Seite der Schrecken, der auch nach fast 80 Jahren von dem ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz ausgeht – und auf der anderen Seite der Glanz und die Lebendigkeit Krakaus. Doch beides war Teil der Erfahrung, die die Teilnehmer*innen der Auschwitz-Projektfahrt kurz vor den Osterferien machten.

Die mitgereisten Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 10 haben diese Fahrt im Rahmen einer AG seit Beginn des Schuljahres zusammen mit Herrn Nowak vorbereitet. Hierzu gehörte unter anderem bereits das Mitwirken am Holocaust-Gedenktag Anfang des Jahres, aber auch eine Exkursion ins Zeit-Zentrum-Zivilcourage nach Hannover. Doch die Projektfahrt gen Polen vom 10. bis 15. März stand von Anfang an klar im Fokus der AG-Arbeit.

Nach einer fast elfstündigen Anreise per Bahn ging es bereits am kommenden Tag nach Oświęcim, wo sich die Gedenkstätte des ehemaligen deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz befindet. Sowohl die Ausstellung im Stammlager Auschwitz als auch die Überreste von Auschwitz-Birkenau wurden im Rahmen mehrstündiger Führungen erkundet. Viele der Teilnehmer*innen waren überrascht von der erschreckenden Größe des Lagers. Der Kurator der Gedenkstätte gewährte anschließend noch einen exklusiven Blick auf von Häftlingen im Lager angefertigte Kunst, die teils im Auftrag der SS, teils aber auch heimlich angefertigt wurde. Vor allem dieser Einblick beschäftige auch einen Tag später noch viele der Schülerinnen und Schüler, wie sich im Reflexionsgespräch zeigen sollte.

Aber in den Folgetagen hatten alle Beteiligten auch die Gelegenheit, die Geschichte und Gegenwart von Krakau kennenzulernen – eine der größten Städte Polens. Neben den Spuren des jüdischen Lebens und Leidens lernten die Schülerinnen und Schüler auch die Pracht dieser wunderschönen und sehr lebendigen Stadt kennen. Die Freizeit wurde nur allzu gern zum Shoppen und Essen gehen genutzt. Alle waren positiv überrascht von der Attraktivität dieser Metropole.

In den kommenden Wochen wird die AG ihre Eindrücke aufarbeiten und an andere Schülerinnen und Schüler des WBG weitergeben. Für den jetzigen Jahrgang 9 ist eine Info-Veranstaltung geplant, da auch im kommenden Schuljahr für Jahrgang 10 wieder eine Projektfahrt nach Auschwitz und Krakau geplant ist. 

Vielen Dank an dieser Stelle an Hartmut Ziesing von Ziesing Bildungs- und Studienreisen für seine fachkundige Planung und Begleitung der Fahrt sowie an Frau Weißbarth, welche Herrn Nowak als zweite Lehrkraft vor Ort unterstützte. Des Weiteren geht auch der Dank an das Herbert-Wehner-Bildungswerk, welches durch seine Förderung dieses Programm zu einem bezahlbaren Preis ermöglichte.