Das WBG als Umweltschule

Seit 2008 gibt es die Umwelt-AG am WBG. 2010 wurden wir erstmals als "Umweltschule in Europa" zertifiziert. Seit der Gründung der Umwelt-AG gelang es durchgängig, engagierte Schülerinnen und Schüler für Belange von Umwelt, Naturschutz und Schule zu begeistern und tolle Projekte durchzuführen.

Was tut die Umwelt-AG?

Ein Überblick

Im Schuljahr 2008/09 begann Herr Francke, das Projekt „Umweltschule“ an unserer Schule zu etablieren. Die Handlungsfelder lagen recht bald klar auf der Hand. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es an der Schule keinerlei Konzept zu Müllvermeidung und Recycling. Lediglich im Lehrerzimmer und in der Verwaltung wurden der Papiermüll getrennt gesammelt und im Bereich der Cafte und des Kiosks die Leichtverpackungen vom Rest getrennt. Dadurch fiel pro Woche ein Restmüllvolumen von 4.400 Litern (vier Container) an. Die Notwendigkeit, wertvolle Ressourcen vom Müll zu trennen und auch Einblicke in den Recyclingprozess zu erhalten, wurde in verschiedene Unterrichtsfächer eingebunden und ein Wahlpflichtkurs „Umwelt“, unter der Leitung von Frau Antonczyk, etabliert. Die „Umwelt-AG“ setzte sich dafür ein, dass in allen Klassen- und Fachräumen von nun an der anfallende Müll, durch die Mitarbeit jedes einzelnen Schülers, in verschiedenen Behältern getrennt entsorgt wurde. Durch diese Maßnahmen konnte in den folgenden Jahren das Restmüllaufkommen nahezu halbiert werden.

Auch die Cafeteria war auf dem Gebiet gesunde Ernährung nicht auf die damalige Schülerzahl von ca. 1.500 Schülerinnen und Schülern ausgelegt. Das Angebot sollte dahingehend geändert werden, dass weniger stark fett- und zuckerhaltige und stattdessen mehr gesunde Produkte angeboten werden. Hierzu war die Mitarbeit der Eltern und auch Großeltern gefragt, damit über den gesamten Vormittag die Produkte verkauft werden konnten. Das Thema „Gesunde Ernährung“ wurde auch im Unterricht stärker mit eingebunden und an ein Stationenlernen im Biologieunterricht gekoppelt. Somit standen die zwei Handlungsfelder für die 1. Bewerbung fest. Am Ende des zweijährigen Projektzeitraumes erhielt das „Wilhelm-Busch-Gymnasium“ erstmalig die Auszeichnung „Umweltschule in Europa“.

Im Schuljahr 2010/11 übernahm dann Frau Antonczyk das Umweltressort am Wilhelm-Busch-Gymnasium, welches sie auch heute noch leitet und sich seitdem mit der Umwelt-AG im zweijährigen Rhythmus für die Auszeichnung des Wilhelm-Busch-Gymnasiums als „Umweltschule in Europa – internationale Nachhaltigkeitsschule“ einsetzt und in allen nachfolgenden Zeiträumen aufgrund der Dokumentation des umfassenden und breit angelegten Umweltengagements  der Schule den Preis verliehen bekam.

Seit der Gründung der Umwelt-AG gelang es durchgängig, engagierte Schülerinnen und Schüler für Belange von Umwelt, Naturschutz und Schule zu begeistern und somit die Umwelt-AG am Leben zu erhalten. Hauptaugenmerk der AG liegt hierbei auf dem im Schuljahr 2013/14 gegründeten Schulshop/ Umweltladen, der für die Schülerschaft neben einer kleinen Kollektion an T-Shirts, Poloshirts und Kapuzensweatshirts, welche auf der Vorderseite den Schriftzug Wilhelm-Busch-Gymnasium und auf der Rückseite das Wilhelm-Busch-Logo tragen, auch umweltfreundliche Schul-/ Büroartikel wie beispielsweise Blöcke und Hefte über Bleistifte, Kugelschreiber und Lineale (u.v.m.) vorhält. All diese Produkte sind aus umweltfreundlichen Materialien hergestellt und nicht teurer als im herkömmlichen Handel, da alle Artikel zum Einkaufpreis weitergegeben werden und keinerlei Profit erwirtschaftet wird. Das Sortiment wurde über die Jahre stetig erweitert, so dass sich viele Schüler/innen den Weg in die Stadt sparen können und ihre Schulartikel über den Schulshop beziehen.

Durch das Engagement der Mitglieder der Umwelt-AG gelingt es, den Schulshop/ Umweltladen von Montag bis Freitag in der ersten und zweiten Pause zu öffnen. In der AG lernt man im Team zu arbeiten, sich an Absprachen zu halten, den Umgang mit Geld und Kunden sowie grundlegendes Wissen über Produkte und ihre Herstellung, aber auch umweltrelevante Themen im Allgemeinen. Natürlich können die Mitglieder auch ihre ganz persönlichen Ideen und Vorschläge in die Gestaltung der AG einbringen, welche allen Jahrgängen offensteht.

Ebenfalls im Schuljahr 2013/14 wurde ein Großteil der energetischen Sanierung des Schulgebäudes abgeschlossen und eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des WBGs installiert und in Betrieb genommen. Die durch diese Anlage stündlich erzeugte Energie wird den Schülern/ Interessierten auf einem Bildschirm im Aulabereich sowie auf der Startseite der Homepage präsentiert. 

Ein weiteres großes Thema, mit dem sich die AG beschäftigte, war die Problematik des energiesparenden Lüftens der Klassen- und Kursräume. Hierzu wurden zu Beginn der Heizperiode 2016 (Herbstferien) Hinweisschilder aufgehängt.

Da vielen Schülerinnen und Schülern bis dato nicht bewusst war, dass sämtliche Fenster im Gebäude mit Kontakten ausgestattet sind, die die Heizkörper ansteuern (anders als im häuslichen Umfeld), gab es hier in der Vergangenheit häufig Unmut über zu kalte Räume bzw. Wünschen einzelner Schüler, einzelne Fenster zu öffnen, wurde meist vorschnell nachgekommen. Im Zuge der Aktion „Richtiges Lüften“ wurde den Schülern erklärt, dass, wenn auch nur ein Fenster im Raum geöffnet ist, dies dazu führt, dass die Heizkörper in diesem Raum heruntergefahren werden. Durch das Öffnen eines Fensters findet jedoch keine ausreichende Ventilation des Raumes statt (aus Sicherheitsgründen können die Fenster im Schulgebäude nur angekippt werden). Sinnvoller ist es, alle Fenster für einen angemessenen Zeitraum zu öffnen (auch bei Bedarf während des Unterrichts) und im Anschluss alle Fenster wieder zu schließen. Die neue Regelung sieht jetzt vor, dass in den Pausen (beim Verlassen des Raumes) alle Fenster angekippt und danach wieder geschlossen werden.

Zu Beginn des Schuljahres 2016/17 überlegte sich die Umwelt-AG eine weitere Aktion, die das Leben aller Beteiligter in den Räumen des sogenannten Osttraktes der Schule, erleichtern sollte. Dort gibt es nämlich in den Klassen- und Kursräumen jeweils 4 Lichtschalter, welche die verschiedenen Lichtleisten im Raum (Beleuchtung Wandseite, Fensterseite und Tafel sowie Ausschalter) separat ansteuern. Besonders die Schülerinnen und Schüler der Umwelt-AG stellten fest (haben dort ihren Klassenraum), dass es ständig Verwirrung gibt, herauszufinden, welcher Lichtschalter zu welchem Licht gehört. (Erschwerend kommt noch hinzu, dass es sich zum Teil um Verzögerungsschaltungen handelt.) Dies führte dazu, dass es immer mehrere Versuche auf Seiten der Schüler, aber auch der Lehrer/innen gab, das gewünschte Licht anzuschalten. Also entschied sich die AG, die Räume mit sogenannten Lichtampeln auszustatten. Hierzu wurden die verschiedenen Lichtschalter mit Punkten (rot, gelb, grün, blau) beklebt und daneben eine Legende angebracht.                  

Im Rahmen der Klassenlehrer- und Verfügungsstunden wurden die Schülerinnen und Schüler auf die Neuerungen hingewiesen und gebeten, diese auch umzusetzen (besonders beim Verlassen des Raumes den roten Lichtschalter 2x zu betätigen), um dadurch effektiv Energie einzusparen.

Mit dieser Idee nahm die Umwelt-AG an der Ausschreibung zum „Energiepreis 2017“ der Schaumburger Nachrichten teil und gewann den 1. Preis, welcher mit 1.000,00 € dotiert war.

Nicht erst seit der „Fridays for Future“-Bewegung finden viele kleinere und größere Aktionen im Sinne des Umweltschutzes an unserer Schule statt. An dieser Stellen sollen noch einmal einige Aktionen ins Bewusstsein gerufen werden, wobei jedoch kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben wird: Pflanzaktionen in der Innenstadt, Apfelernte im Klostergarten, Aufstellen eines Wasserspenders in der Aula, die Multivisionsshow „REdUSE - Reduce, Reuse, Recycle - über unseren Umgang mit den Ressourcen der Erde“ war zu Gast an unserer Schule, Schülerinnen der Umwelt-AG wurden in Papenburg zu Klimamanagern ausgebildet, diverse Müllsammelaktionen und die Bachpatenschaft am Flüsschen in der Nähe des Schulgeländes, Solarautovorstellung, Flohmarkt der 5.-7. Klassen in der Vorweihnachtszeit im Sinne der Verlängerung der Lebens- und Nutzungsdauer von Gegenständen, ...

Das neuste Projekt, an dem sich unsere Schule in Sachen Umweltschutz auch global engagiert, ist die Patenschaft mit einer Sekundarschule in Ghana und dem Verein „Schulwälder für Westafrika“. An der ghanaischen Schule werden Schüler/innen gesucht, die jeweils sechs Bäume pflanzen und diese sechs Monate lang pflegen. Dafür erhalten die Schüler als Belohnung eine Solarlampe kostenlos. Hierzu können Spendenwillige für 25,00 € eine High Power Solarleuchte für diese Aktion finanzieren.

Strom in Ghana ist nicht verlässlich zugängig und in armen Teilen des Landes auch zum Teil gar nicht verfügbar. Wenn Kinder von Kakaobauern aus der Schule kommen, müssen sie oftmals noch auf den Feldern helfen und erst im Anschluss im Schein von Petroleumlampen ihre Hausaufgaben machen. Dies ist zum einen gesundheitsschädlich und gefährlich und zum anderen auch teuer, da ihnen häufig die finanziellen Mittel fehlen. Mit Solarlampen als Anreiz ist es dem Verein bereits gelungen, zahlreiche Schulkinder zu motivieren, tausende Bäume zu pflanzen und zu pflegen. Auch die Niedersächsische Umweltstiftung unterstützt dieses Projekt. Ebenso hat sich das Wilhelm-Busch-Gymnasium entschlossen, die Arbeit in Ghana zu unterstützen.

 

In diesem Sinne: Umweltschutz lebt vom Mitmachen!